Radltour mit Nina Reitz

An der Orleans-/Kirchen-/Grillparzerstraße

Eine SPD-Tour durch einen der »radlaktivsten« Stadtteile Münchens

Die Haidhauser SPD erradelte einige Hoch- und Tiefpunkte der Haidhauser Fahrradinfrastruktur.
Geführt von Nina Reitz, der Sprecherin der SPD-Fraktion im Bezirksausschuss Au-Haidhausen, ging es am 2. August u.a. zur Rosenheimer Straße, wo in Kürze ein Verkehrsversuch startet.
Die SPD im BA 5 betreibt eine offensive Radlpolitik - kein Wunder, ist das Rad doch ein Hauptverkehrsmittel im Stadtteil. Es ist umweltfreundlich, platzsparend, preisgünstig und praktisch. Die Menschen in Haidhausen nutzen es noch viel intensiver als der städtische Durchschnitt.

Wolfgangstraße

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Startpunkt der Tour war die Wolfgangstraße, die (zusammen mit der Preysingstraße) einzige Fahrradstraße im Stadtbezirk.
Bild 1

Seit wenigen Jahren erst werden Fahrradstraßen als wichtiges Instrument der Radlinfrastruktur in München eingesetzt. Es gibt zwischenzeitlich bereits 60 Fahrradstraßen in München, mehr als in jeder anderen deutschen Stadt.

In Fahrradstraßen gilt grundsätzlich Höchstgeschwindigkeit 30 km/h, doch gegebenenfalls muss wesentlich langsamer gefahren werden aus Rücksicht auf den Radverkehr. Dieser hat Vorrang und darf auch nebeneinander fahren.

Wie in allen Fahrradstraßen Münchens ist auch in der Haidhauser Fahrradstraße das Fahren von Kfz und Motorrädern per Zusatzschild freigegeben.

Viele Autofahrer bemerken die kleinen Schilder, die auf die Fahrradstraße aufmerksam machen, nicht. Wichtig wäre es deshalb, hier wesentlich größere Schilder und richtig große Piktogramme am Boden anzubringen.

Der Bezirksausschuss hat auf Antrag der SPD beschlossen, die Fahrradstraße noch ein Stück zu verlängern: Die Seeriederstraße und ein Stück der Kirchenstraße (bis Kreuzung Flur-/Elsässer Straße) soll ebenfalls Fahrradstraße werden.

Kirchen-/Seerieder-/Wolfgangstraße

Die ersten Stromtankstellen im Stadtbezirk sind in der Seeriederstraße und am Rosenheimer Platz aufgestellt worden und in Benutzung.
Bild 2

Die Radwege in der Kirchenstraße in diesem Teilstück sind auf der einen Seite zu schmal, auf der anderen Seite lassen sie den Fußgängerinnen und Fußgängern zu wenig Platz. Die Straße soll hier deshalb Fahrradstraße und die Kreuzung fußgängerfreundlich umgebaut werden.
Bild 3 - Bild 4

Haidenauplatz

Die SPD in Au-Haidhausen setzt sich schon lange dafür ein, dass am Haidenauplatz stadteinwärts (Berg-am-Laim-Straße) Bild 5 nur einspurig links abgebogen werden kann. Dies ist seit Kurzem umgesetzt, allerdings sollen die beiden rechten Spuren anders aufgeteilt werden, als dies nun der Fall ist.

Die mittlere Spur soll zur Rechtsabbiegespur werden. Die rechte Spur, die nur zirka 50 Meter lang ist, könnte im Falle eines Umbaus (wegen Baustelle zur Zweiten S-Bahnstammstrecke) zur Radspur werden.
Bild 6

Auf dem Gehweg wäre dann mehr Platz für den Fußverkehr. Derzeit sind der Radweg und der Fußweg zu schmal und entsprechen nicht einmal den vorgeschriebenen Mindestmaßen.
Bild 7 - Bild 8

Sollte der Haidenauplatz im Zuge des Baus der zweiten S-Bahnstammstrecke umgebaut werden, besteht die Chance, die Wartebereiche für die Bus- und Trambahnfahrgäste breiter zu gestalten. Bisher fehlte dazu der Platz.
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Ostbahnhof

Am Ostbahnhof herrscht massiver Platzmangel: An den Haltestellen wird mehr Platz für wartende Fahrgäste benötigt. Fuß- und Radverkehr kommen sich dadurch ins Gehege.

An den Fußgängerampeln sind die Wartebereiche zu klein, bzw. auf dem Radweg angelegt. Es fehlt an Fahrradparkplätzen, vor allem an solchen, an denen das Rad sicher angeschlossen werden kann. Die Gehsteige sind zu schmal. Dort, wo sie breiter sind, rund um den Orleansplatz, werden sie den ganzen Tag über als Parkplatz für Lieferfahrzeuge missbraucht. Die gesamte Wegesituation am Ostbahnhof wirkt improvisiert und wird heutigen Anforderungen nicht gerecht. Sollte der Orleansplatz zur Baustelle werden, muss die Chance genutzt werden, die Situation grundlegend zu ändern.
Bild 10

Rosenheimer Straße

Bild 11 - Bild 12

Hier wird ein Verkehrsversuch mit Tempo 30 auf einer Hauptverkehrsstraße durchgeführt.

Im Einzelnen:

  • Einrichtung einer Grünen Welle für Tempo 30.

  • Markierung von weißen Fahrradsymbolen auf der jeweils rechten Fahrspur.

  • Markierung von Tempo-30-Symbolen auf der Straße zur Verdeutlichung

  • Einsatz von vier Dialogdisplays (Smileys) zur Erinnerung an Tempo 30 (die ersten vier Dialogdisplays in München)

Rosenheimer Straße,

Bauliche Optimierung von folgenden Kreuzungsbereichen:

  • Rosenheimer Straße/Orleansstraße stadteinwärts: Verlängern des Radfahrstreifens 30 m über die Kreuzung hinaus, Rotmarkierung. Wegfall von einem Baum und fünf PKW-Stellplätzen, Gehweg wird schmaler.

  • Rosenheimer Straße/Pariser Straße: Verlegen des markierten westlichen Fußgängerüberwegs näher zur Kreuzung. Dadurch wird der für der Fußgängerverkehr sicherer, ein zusätzlicher PKW-Stellplatz entsteht.

  • Rosenheimer Straße/Balanstraße stadtauswärts: Verengen der Fahrspuren, um den Radfahrstreifen weiterführen zu können. Der Baumgraben und der erste Stellplatz werden schmaler. Schraffierte dreieckige Fläche wird baulich zu Gehsteig umfunktioniert.

Geschwindigkeitskontrollen Rosenheimer Straße:

  • Fest installierte Mess-Stellen lehnt das Polizeipräsidium ab.

  • Mobile Mess-Stellen sowie Kontrollen durch Beamte vor Ort sollen wie bisher auch durchgeführt werden, das KVR erachtet dies als ausreichend, was zu Recht stark in der Kritik steht.

Auswertung des Versuchs

Das Planungsreferat will einen externen Gutachter mit der Auswertung des Verkehrsversuchs beauftragen. Unter anderem soll Folgendes berücksichtigt werden: Wohn- und Aufenthaltsqualität (Befragung von Anwohner/innen, Fußgänger/innen, Radfahrer/innen und Autofahrer/innen inkl. Lieferverkehr), stärken des Gewerbes und der Gastronomie, verbessern des Fußverkehrs und der Nahmobilität, Verbindungsfunktion im Hauptverkehrsstraßennetz aufrechterhalten und vermeiden, dass Verkehr in die Nachbarstraßen verdrängt wird, Qualität der Gehwege und Querungsmöglichkeiten für den Fußverkehr verbessern.

Das Referat für Gesundheit und Umwelt führt begleitende Messungen von Lärm und Schadstoffemissionen durch.

Die Baumaßnahmen sollen im 4. Quartal 2017 umgesetzt werden.

Weitere Vorgehensweise nach dem Versuch:

Eine spätere dauerhafte Anordnung ist laut KVR »zur Unterstützung einer geordneten städtebaulichen Entwicklung möglich«.

Dem Stadtrat wird nach Abschluss des Verkehrsversuchs und der Evaluation durch das Planungsreferat ein Bericht vorgelegt. Er vergleicht die Rahmenbedingungen in der Rosenheimer Straße und die bisher diskutierten Varianten mit ihren verkehrlichen und städtebaulichen Auswirkungen. Die Auswertung wird bekannt gegeben inklusive eines Vorschlags zu einer möglichen dauerhaften Änderung der Höchstgeschwindigkeit.

Die SPD im Bezirksausschuss verfolgt den Versuch sehr aufmerksam.

Nina Reitz
Sprecherin der SPD-Fraktion im BA 5

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Vorschläge, Nachfragen oder Kritik (v.a. zur Rosenheimer Straße und zu anderen verkehrspolitischen Themen in Au und Haidhausen):
Mail an Nina Reitz.