Die Weißenburger Straße ist als Einkaufsstraße sehr beliebt. Die Gehwege sind allerdings für die vielen Menschen, die dort unterwegs sind, sehr eng, insbesondere auf der nördlichen Seite. Die SPD hat deshalb gestern im Bezirksausschuss beantragt, das Thema anzugehen, aber ganz behutsam: „Wir wollen uns vom Planungsreferat zunächst einmal darstellen lassen, welche Möglichkeiten der Verbesserung es gibt“, so Fraktionssprecherin Nina Reitz. „Viele Menschen wünschen sich hier eine Fußgängerzone. Es gibt aber auch Argumente, die dagegen sprechen. Zum Beispiel würde der Radverkehr komplett ausgeschlossen, und der ist hier fürs Einkaufen genauso wichtig wie der Fußverkehr. Man muss also gründlicher nachdenken“.
In dem Antrag wird das Planungsreferat aufgefordert darzustellen, welche verkehrs-rechtlichen bzw. städtebaulichen Möglichkeiten sich anbieten, um die Aufenthalts-qualität in der Weißenburger Straße, der zentralen Geschäftsstraße Haidhausens, im Bereich zwischen Weißenburger Platz und Orleansplatz zu erhöhen. Das wichtigste Ziel ist, mehr Platz für den Fußverkehr zu schaffen. Dabei soll die Straße als Einkaufsstraße weiterhin attraktiv bleiben und für den Lieferverkehr, zumindest während der Lieferzeiten, und den Radverkehr zugänglich bleiben.
Lena Sterzer präzisiert: „Unser Anliegen ist es, dass die Hauptverkehrsart in dieser Straße – und das sind Menschen, die einfach zu Fuß einkaufen oder spazieren – mehr Platz erhalten. Man kann hier samstags kaum zu Zweit nebeneinander gehen. Die Wege sind versperrt durch Mülltonen, Schilder, Fahrradständer und vor allem Fahrräder.“ Optionen zur Umgestaltung gibt es viele. Vom verkehrsberuhigten Geschäftsbereich, einer Sommerfußgängerzone (Fußgängerzone auf Zeit), einer Fahrradstraße bis hin zur Verbreiterung der Gehwege auf Kosten von Parkplätzen gibt es viele Möglichkeiten. Auch eine Einbahnstraße könnte eine Lösung sein.
Um sich ein Bild darüber zu machen, wie die Menschen, die hier wohnen und die, die hier einkaufen, zu diesen Ideen stehen, hat die SPD Au-Haidhausen am Mittwoch am Pariser Platz ein Meinungsbild eingeholt. Sie ließ die Passanten an einem Bodenplakat abstimmen. Das Ergebnis: Was sich die Leute am häufigsten wünschen, sind mehr Sitzgelegenheiten und mehr Radabstellplätze. „Und das, obwohl wir hier in den letzten Jahren schon einiges getan haben“, so Nina Reitz. Weniger Verkehr, weniger Parkplätze, mehr Platz für den Rad- und den Fußverkehr, diese Forderungen landeten zusammen auf Platz zwei. Auch für mehr Bäume wurde gestimmt. Viele sprachen sich rundweg für eine Fußgängerzone aus. Die wenigsten Stimmen erhielt die Variante, dass alles so bleibt, wie es ist. „Wir werden diese Befragung nicht überbewerten“, so Nina Reitz. Aber eine Tendenz ließe sich schon ablesen. „Wir wollen nun abwarten, welche Varianten die Verwaltung uns vorschlägt und dann an die Anwohnerinnen und Anwohner herantreten. Nur mit deren Einverständnis sollte hier überhaupt irgendetwas verändert werden.“
Nina Reitz, SPD Fraktionssprecherin im BA Au-Haidhausen