Sicher haben sich viele schon gefragt, wofür die weißen Streifen mit Rillen oder Punkten am Boden da sind. Es sind Orientierungshilfen für blinde Menschen. Die SPD beantragte nun eine Beschriftung – damit sie nicht mehr zugestellt werden.
Am Rosenheimer Platz, wo die Baustelle der Deutschen Bahn immer noch zugange ist, wurde ein Teil der Oberfläche fertiggestellt. Neu sind dort jetzt Streifen aus weißen gerillten Platten, die in die Gehflächen eingelegt wurden. Auch an der neuen Trambahnhaltestelle wimmelt es nur so davon.
Bei diesen gerillten Platten handelt es sich um Blindenleitstreifen, die die Stadt München auf öffentlichen Gehwegflächen zunehmend dort einbaut, wo viele Menschen unterwegs sind. Die meisten laufen darüber, ohne den Zweck zu kennen. Blinde und seheingeschränkte Menschen können diese Leitstreifen allerdings mithilfe eines Stocks ertasten und sich so orientieren.
Soweit so gut. Leider ist oft zu beobachten, dass die Leitstreifen blockiert werden: mit E-Tretrollern, Fahrrädern, Zeitungskästen und Autos, die hier mal kurz halten. „Ich glaube, es ist oft Gedankenlosigkeit, wenn diese Leitstreifen zugestellt werden. Aber vor allem ist es Nichtwissen. Die meisten wissen eben gar nicht, wofür diese Rillen am Boden überhaupt da sind“, so Nina Reitz, SPD, die dazu einen Antrag im Bezirksausschuss Au-Haidhausen gestellt hat. „In der Schule lernen wir die Funktion der Leitstreifen nicht kennen, und bei der Führerscheinprüfung auch nicht.“
Laut SPD-Antrag sollen deswegen am Boden Aufkleber mit der Aufschrift „Leitsystem freihalten“ angebracht werden. Solche Aufkleber gibt es in München bereits in der Sendlinger Straße. In Haidhausen bieten sie sich am Rosenheimer Platz sowie an der Kreuzung Kirchen- und Flurstraße, vor dem Eingang des Haidhauser Friedhofs an. Der Bezirksausschuss Au-Haidhausen hat den Antrag einstimmig angenommen.
Nina Reitz
Fraktionssprecherin
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