Pressemitteilung: Bahnhalt am Kolumbusplatz provisorisch umsetzen

Visualisierung Bahnhalt Kolumbusplatz
© Toni Reitz

30. April 2022

Die Bezirksausschüsse Au-Haidhausen, Untergiesing und Obergiesing fordern gemeinsam eine Anbindung am Südring

München, am 30.04.2022 | PDF
Nikolaus Gradl (eaStR) auf Twitter zum Thema
Bericht in der Süddeutschen Zeitung

Die drei anliegenden Bezirksausschüsse sind sich einig: Es wäre eine sinnvolle verkehrliche Verbesserung, wenn die Regionalzüge, die mehrfach in der Stunde am Kolumbusplatz vorbeifahren, hier auch halten würden. Die Bezirksausschussfraktionen von Grünen und SPD greifen gemeinsam einen Vorschlag des Verkehrsclub Deutschland (VCD) auf, der ihn schon 2020 auf der letzten Bürgerversammlung in der Au einbrachte.

Der provisorische Regionalzughalt soll nicht unmittelbar am Kolumbusplatz errichtet werden, sondern aus topographischen Gründen südöstlich der Nockherstraße und nördlich der Straße Am Bergsteig mit nördlicher und südlicher Begrenzung durch die vorhandenen Böschungen. Von der Bergsteigseite südlich ist ein Zugang zu den Hangwegen leicht anzulegen, von der Nockherstraßenseite nördlich besteht bereits ein Zugang in Höhe des Wohnhilfe Vereins (Nockherstr. 60).

Weltweit setzen viele moderne Schnellbahnnetze auf Ringlinien. Das hat viele Gründe, darunter verkehrliche und städtebauliche. Im Rahmen eines Antrages soll jedoch die lokale Motivation im Vordergrund stehen: Es ergäbe sich eine direkte schnelle Verbindung zwischen Untergiesing, der Au und Haidhausen, und das Neubauviertel an der Regerstraße bekäme eine zusätzliche Verbindung im öffentlichen Nahverkehr. Untergiesing, Obergiesing und die Au würde an den Regionalzugverkehr angebunden. Der Regionalzugverkehr bekäme eine günstige Verknüpfung an die U1 und U2. Nina Reitz von der SPD im BA 5 sieht besondere Chancen mit dieser Option. „Durch den neuen Bahnhalt ergäbe sich eine direkte schnelle Verbindung zwischen der Au und Haidhausen. Die Obere und die Untere Au würde an den Regionalzugverkehr und der Regionalzugverkehr bekäme eine günstige Verknüpfung an die U1 und U2.“ Für Ullrich Martini, BA 5, Grüne, ist die Verbesserung der Mobilität wichtig: „Weltweit setzen viele moderne Schnellbahnnetze auf Ringlinien. In München existiert die Ringlinie, doch sie kann ihre Wirkung nicht entfalten, weil die Züge nicht halten. Fahrgäste, die mit Regionalzügen am Ostbahnhof ankommen, müssen dort aussteigen und mit anderen Verkehrsmitteln weiterfahren, wenn sie nach Untergiesing möchten, obwohl der Zug genau dort hinfährt.“

Eine Gleiserweiterung ist hierfür nicht nötig, die Zugtaktung auf dem Südring ist kompatibel mit den Ein- und Ausstiegszeiten an der Haltestelle. Baumfällungen wären nicht notwendig für die Realisierung des Provisoriums. Durch Verzicht auf Betonkonstruktion könnte eine klimafreundliche Baumaßnahme umgesetzt werden. Norbert Weigler von den Grünen im BA 18 betont: „wir sehen die Möglichkeit, den Bahnhalt ohne Baumfällungen und durch Verzicht auf Betonkonstruktionen klimafreundlich umzusetzen. Ein Bahnhalt Kolumbusplatz wäre ein wichtiger Schritt zur Aufwertung des Südrings mit hohem Potenzial.“ Michael Sporrer von der SPD im BA 18 dazu: „eine Gleiserweiterung ist für das angedachte Provisorium nicht nötig. Die Zugtaktung auf dem Südring ist kompatibel mit den Ein- und Ausstiegszeiten an der Haltestelle.“

Eine zeitnahe Realisierung einer viergleisigen Planung erscheint auf absehbare Zeit sehr unwahrscheinlich. Der Reiz des Provisoriums liegt in der schnellen Umsetzbarkeit und der Ausnützung der Topografie des Standorts. Uns kommt es mit diesem Antrag darauf an, das Vorhaben durch die Betonung der provisorischen Umsetzung zu beschleunigen. Der Antrag wird als gemeinsamer Antrag in den BAs 5, 17 und 18 gestellt.

Der Antrag wurde bereits in den BAen 5 und 18 verabschiedet, der BA 17 hat vor, den Antrag demnächst zu beschließen.

Nina Reitz
Fraktionssprecherin
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